APR 29, 2015 | GERMANY
Erfolg der Facebook-Kampagne für Hinweise auf unlizenzierte Software
Polizei beschlagnahmt Rechner und unterbricht Produktion eines Multimedia-Studios
München, 29. April 2015 — Sie produzierten Cutscenes für Computerspiele (Kurzfilm-Sequenzen zwischen den Spielabschnitten) – bis zu dem Tag, an dem die Polizei das Multimedia-Unternehmen wegen unlizenzierter Software durchsuchte. Denn zur Beweissicherung nahmen die Beamten sämtliche Rechner kurzerhand mit und brachten damit die Produktion zum Erliegen. Vorausgegangen waren der Hinweis eines ehemaligen Mitarbeiters und eine Strafanzeige der BSA bei der Staatsanwaltschaft. Es folgten die Zahlung von Schadenersatz an die geschädigten Softwarehersteller, die nachträgliche Lizenzierung der Software, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung des Unternehmens sowie eine Geldauflage für den Geschäftsführer. Erst mehrere Tage nach der Durchsuchung konnte das Unternehmen seine Arbeit wieder aufnehmen.
In der Vergangenheit waren es häufig Unternehmen aus dem Software- und Games-Bereich, die wegen unlizenzierter Software durchsucht wurden. Georg Herrnleben, Senior Director Compliance & External Affairs EMEA der BSA | The Software Alliance: „Diese Branche gehört leider zu denjenigen, aus denen wir die meisten Hinweise auf unlizenzierte Software erhalten. Es wirft kein gutes Licht auf ein Unternehmen, das von der fairen Bezahlung seiner kreativen Arbeit lebt, wenn es nicht selbst fair handelt. Und zuletzt verschafft es sich einen unlauteren Wettbewerbsvorteil gegenüber den Mitbewerbern, was der Kreativbranche ganz generell schadet. Wenn ordentlich lizenzierte Unternehmen an anderer Stelle Abstriche machen müssen, um das unfaire Preisniveau halten zu können, leidet letzten Endes die Qualität ihrer Arbeit. Eine künstlerische Ausdrucksform wie diese, die bei vielen jungen Talenten große Begeisterung weckt und ihnen Karrierechancen bietet, hat Besseres verdient.“
Der erste Fall aus der aktuellen Facebook-KampagneDer Fall des durchsuchten Multimedia-Unternehmens ist bemerkenswert, weil er einer der ersten aus der aktuellen Kampagne der BSA ist. Die BSA hatte im Oktober 2014 begonnen, auf Facebook nach Hinweisgebern zu suchen. Über eine der Anzeigen wurde ein ehemaliger Mitarbeiter des Unternehmens auf die Möglichkeit aufmerksam, die dortigen Missstände bekannt zu machen. „Der Hinweisgeber hatte für das Unternehmen gearbeitet, musste selbst unlizenzierte Software verwenden und fand es ungerecht, dass dort so wenig Rücksicht auf das geistige Eigentum anderer genommen wurde. Er wollte anonym bleiben und verzichtete auf eine Belohnung für seinen Hinweis“, so Herrnleben.
Nach der Strafanzeige der BSA im November 2014 ließ die Staatsanwaltschaft das Unternehmen im März 2015 durchsuchen und die Computer mit den unlizenzierten Programminstallationen sofort beschlagnahmen und abtransportieren. Da es dem Unternehmen wichtig war, seine Arbeitsrechner und Daten wieder zu erhalten, verpflichtete es sich in einem außergerichtlichen Vergleich mit der BSA, 116.000 Euro Schadenersatz an die BSA-Mitglieder zu zahlen und fehlende Lizenzen im Wert von 64.000 Euro zu erwerben. Nach diesem Vergleich war die Staatsanwaltschaft damit einverstanden, die Rechner wieder an das Unternehmen herauszugeben und das Strafverfahren gegen den Geschäftsführer nach Zahlung einer Geldauflage einzustellen. Erst danach konnte das Unternehmen seine Arbeit fortsetzen.
Hinweise für die Redaktion:Die BSA nimmt unter Nopiracy.org/Germany oder der Telefonischen Hotline 08000 999992 Hinweise auf unlizenzierte Software in Unternehmen entgegen.
Eine beispielhafte Anzeige auf Facebook findet sich unter https://www.facebook.com/101306350039677/posts/189217127915265
BSA 소개
소프트웨어 연합(BSA | The Software Alliance, 이하 BSA)(www.bsa.org)은 각국 정부를 대상으로 세계 시장에서 전 세계 소프트웨어 업계를 대변하고 옹호하는 선도적 연합체입니다. 세계의 가장 혁신적 기업들이 회원사로 참여하며 경제에 활기를 불어 넣고 현대의 생활을 향상시키는 소프트웨어 솔루션을 만들어 내고 있습니다.
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